Michigan, Detroit; Nachdem
Louise Murphy nach einer flüchtigen Affäre Schwanger wurde, hatte sich der werdende Vater alsbald aus dem Staub gemacht um sich jeglicher Verantwortung zu entziehen. Trotz dessen, dass Louise ohne weitere lebende Verwandtschaft auf sich allein gestellt war, beschloss die leidenschaftliche Erzieherin das Kind zu bekommen und es 9 Monate später auf den Namen
Dylan zu taufen. Die ersten zwei Lebensjahre gut behütet an der Seite seiner liebenden Mutter verbracht, sollte ausgerechnet ein Neuzugang der Familie den Frieden stören - oder besser gesagt; zerstören.
Robert Olsen mochte nach außen hin wie ein einfacher Mann wirken, versteckte seine perfiden Neigungen jedoch derart gut, dass nicht einmal die Frau an seiner Seite einen Verdacht schöpfte, als ihr Sohn sich mit den Jahren immer mehr zurück zog, statt eine Kindesübliche Neugier zu entwickeln. So verzögerte sich auch die Sprachentwicklung des Jungen und hinderte ihn daran sich über seine Bedürfnisse und Probleme zu äußern, weshalb er erst mit 5 Jahren imstande war einen vollständigen Satz zu bilden. Dass dies, wie zunächst vermutet, nicht an einer geistigen Behinderung lag dessen Ausmaß abzuwarten war, sondern an dem sexuellen Missbrauch seines Stiefvaters lag, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. Stattdessen besuchten Mutter und Sohn regelmäßig den Logopäden und ließen Untersuchungen durchführen die immer wieder ins Leere führten. Schlussendlich fand man sich damit ab, dass Dylan ein langsamer Lerner sein würde und man ihn womöglich sein Leben lang unterstützen müsse. Auch in der Schule machte sich ein unerklärliches Defizit bemerkbar, unter denen sowohl seine Noten litten als auch den Umgang mit seinen Mitschülern erschwerte. Denn davon abgesehen, dass er Schwierigkeiten damit hatte mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren, legte er bereits früh ein aggressives Verhalten an den Tag die es jeder neuen Beziehung zu einer potenziellen Freundschaft erschwerte, diese aufzubauen - geschweige denn aufrecht zu erhalten. Sich mit Sozialarbeitern der Schule zusammengesetzt, schien seine Chance gekommen zu sein sich zu öffnen und dem Leid ein Ende zu setzen; doch statt über die Geschehnisse hinter verschlossenen Türen zu sprechen, lehnte er jegliche Kooperation ab. Denn wo er als Kleinkind noch geglaubt hatte, dass ein sexuelles Verhalten zu Erwachsenen etwas normales sei, wurde er auch als er damit anfing eben jenes zu hinterfragen, mit einer einfachen Drohung, die Mutter zu verletzen, wieder zum Schweigen gebracht. Als Louise schließlich zum zweiten Mal schwanger wurde, schien sich Dylan jedoch unglaublich auf den Zuwachs zu freuen, weil er endlich einen Freund haben würde, der ihn nicht einfach aus seinem Leben streichen könnte, nur, weil man ihn etwas an ihm auszusetzen hatte. Als der
9 Jahre alte Junge jedoch eines Nachts aus dem Schlaf gerissen wird, weil die Wehen seiner Mutter einsetzten, sollte sich sein Leben auf den Kopf stellen. Drei Wochen zu früh und mit mehr Blut als Fruchtwasser zwischen den Beinen, raste die Familie ins nahegelegene Krankenhaus und bangte schließlich während einer drei Stündigen Operation sowohl um das Leben der Mutter als auch das ihres Neugeborenen. Als der zuständige Arzt schlussendlich die traurige Nachricht verkündete, dass sie nichts mehr für die 34 Jährige Mutter tun konnten, brach für Dylan die Welt zusammen. Er hatte nicht nur die ihm wichtigste Person verloren, sondern auch - und man bedenke, dass dies aus der Sicht eines Kindes kam - durch die Hand seines Stiefvaters, der seiner Mutter ein Kind in den Bauch gesetzt hatte. So hatte Dylan keinen Grund mehr weiter die Wahrheit für sich zu behalten und brach in jenem Moment das Schweigen, als Robert sich vor ihm dazu äußerte, sich um "seine" Söhne kümmern zu wollen. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei auf sich aufmerksam gemacht, schlug er anschließend so lange auf seinen Stiefvater ein bis ihn Pflegekräfte von ihm rissen und um eine Erklärung baten - die Antwort ließ das Blut in den Adern der Anwesenden gefrieren: "Jetzt, wo Mama weg ist, muss er nicht mal mehr aufpassen. Ich will nicht mit ihm zurück nach Hause!"
Die nächsten Tage lebte Dylan auf der Krankenstation unter Beobachtung des Jugendamtes und in Kooperation mit einem Therapeuten, während man den Anschuldigungen des Jungen nachging und abgesehen von DNA-Spuren, die beim Kind vorzufinden waren, auch pornografische Inhalte mit Minderjährigen auf dem Mobiltelefon des Verdächtigen fand. Ohne weitere nahe Verwandte, überwies man die Kinder nach der Verurteilung ihres Vaters, schließlich an ein Kinderheim. Dort bereitete Dylan jedoch ebenfalls bereits zu Anfang Probleme, denn er weigerte sich länger als Nötig von seinem kleinen Bruder
Caden getrennt zu sein und fürchtete zudem diesen allein mit einem Erwachsenen zu lassen. Die Angst, dass ihm das selbe widerfahren könnte, was ihm einst passiert war, war so groß, dass er sich jedes Mal, wenn er zum füttern, Windeln wechseln oder ähnlichem, von ihm getrennt werden sollte, gar körperlich zur Wehr setzte. Es dauerte ein Jahr bis sein Therapeut es schaffte ihn davon zu überzeugen, dass sie sich nun in guten Händen befanden und er sich lieber um seine eigenen Bedürfnisse kümmern solle. So fuhr er nach einem Jahr Pause wieder mit der Schule fort und verbesserte sich gar in gewissen Fächern in denen er zuvor Probleme gehabt hatte. Die ersten Freunde sollte er dennoch erst mit 13 Jahren finden, die er jedoch nie an erster Stelle sah. Stattdessen Priorisierte er stets seinen kleinen Bruder und nahm schon fast eine väterliche Rolle in dessen Leben ein, obwohl sämtliche Betreuer sich stets darum bemühten es jedem Kind recht zu machen. Und auch, als sich das ein oder andere Mal die Möglichkeit ergab in einer Pflegefamilie aufgenommen werden zu können, scheiterte es stets an Dylan, der entweder davon überzeugt war, dass er der einzige war, der wusste, wie man mit Caden umzugehen hatte oder viel zu aggressiv auf Probleme reagierte die verbal gelöst werden könnten. Natürlich war dem Teenager Bewusst, dass einzig und allein er das Problem war, dass die beiden in keiner Pflegefamilie aufgenommen werden würden, und die Schuldgefühle die dadurch entstanden, fraßen ihn mit der Zeit immer mehr auf. Kurz nach seinem Abschluss und seinem 19ten Lebensjahr, beschloss er daher schließlich einen radikalen Schritt zu wagen und mit einem Beitritt in die
US Air Force nicht nur dafür zu sorgen, dass er Struktur in seinem Leben bekam, sondern auch mit dem voraussichtlichen Gehalt für sich und seinen Bruder ausgesorgt zu haben. Er plante bis zur Cadens Volljährigkeit so weit mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen, dass er ihm eine Basis bieten konnte die den Brüdern die Möglichkeit bot keine getrennten Wege gehen zu müssen, wenn sie es nicht wollten. So absolvierte er die Grundausbildung innerhalb eines Jahres und stellte sich, entgegen aller Erwartung, nicht schlecht an. Er mochte nicht der Beste seines Jahrgangs sein, doch er gehörte zum guten Durchschnitt. Mit der Fachrichtung, der sogenannten "Active Duty", arbeitete er sich die nächsten Jahre die Karriereleiter hoch und schien endlich einen Silberstreif am Horizont zu sehen. Der Kontakt zu seinem Bruder hielt sich jedoch vor allem kurz nach der Ausbildungszeit nur vage, da nicht nur die Zeit fehlte, sondern auch die Möglichkeiten Caden auf die große Distanz so oft zu Besuchen, wie sie es gewohnt waren. Während dieser Phase stieg die Frustration seines kleinen Bruders derart an, dass er sich von Dylan allein und im Stich gelassen fühlte. Ohne es zu ahnen, führte dies schließlich dazu, dass Caden aus dem Heim flüchtete und sich auf der Straße durchschlug. Als Dylan jedoch davon erfuhr, waren bereits einige Wochen vergangen, da er sich zum Zeitpunkt der Flucht im Einsatz befand. Erst bei seiner Rückkehr, beantragte er spontan Urlaub um sich gemeinsam mit der Polizei auseinander zu setzen und nach seinem Bruder zu fahnden. Glücklicherweise, fand er ihn bereits kurz darauf auf eigene Faust und unbeschadet wieder; die Versöhnung war ein einziges Auf und Ab, bei dem sich die Brüder in den Armen hielten, jedoch im selben Atemzug beschimpften. Nur zu gern, hätte Dylan spätestens nach diesem Ereignis die Vormundschaft für seinen Bruder beantragt, doch aufgrund der Tatsache, dass er sich nicht nur am Anfang seiner Karriere befand, sondern auch noch einen Beruf ausübte, der jederzeit seinen Tot bedeuten könnte, war die Eignung eines solchen Posten ausgeschlossen. Stattdessen versicherte er Caden, dass er bei Vollendung der Volljährigkeit bei ihm einziehen könnte und er sich auch dann noch weiterhin um ihm kümmern würde. Und obwohl sein kleiner Bruder dieses Angebot einige Jahre später annahm und bei ihm in
Houghton einzog, hatte er nicht vor seinem Bruder auf der Tasche zu sitzen und bemühte sich stattdessen um einen Job. So lebten die Beiden einige Jahre recht friedlich in einer WG-artigen Konstellation nebeneinander her bis ein erneuter Schicksalsschlag sie treffen sollte.
Am
28 Oktober 2018 kollidiert der mittlerweile zum "
Technical Sergeant" gradierte Dylan, mit einem feindlichen Flugobjekt und
stürzt in die Tiefe. Glücklicherweise überlebt er den Vorfall, liegt jedoch etwa
einen Monat lang im Koma und muss noch weitere 7 Monate lang wieder das Gehen lernen. Denn auch, wenn er mit dem Leben davon gekommen war, waren einige Nerven nach dem Zusammenstoß derart beschädigt gewesen, dass die Ärzte eine vollständige Genesung ausschlossen. Somit war eine Fortsetzung seiner militärischen Laufbahn nicht Möglich. Nach der Rehabilitation folgte eine
ehrenhaften Entlassung und anschließendem suhlen im Selbstmitleid. Zudem folgten unerbittliche Nächte die ihn erbarmungslos mit Albträumen quälten und ihn schweißgebadet aufwachen ließen. In der Hoffnung, dass sich die Symptome in Luft auflösen würden, konzentrierte er sich darauf einen neuen Job zu finden und Struktur in sein Leben zu bringen. Da er Nachts jedoch kaum noch ein Auge zu bekam, kam ihm ein Job als Barkeeper nur gelegen. Statt einer Besserung, führte die Zeit jedoch zur Verschlechterung seines mentalen Zustandes; immer mehr wirkten eben jene Albträume fürchterlich real und immer wieder erwischte er sich dabei, dass er sich nicht daran erinnern konnte wie er an einen Ort gelangt war oder Dinge getan zu haben schien, die man ihm vorwarf. So suchte er sich schließlich irgendwann wieder einmal einen Therapeuten und stieß dabei auf die sympathische
Yara Meadows mit der er sofort einen guten Draht zu haben schien. Doch selbst nach zwei Jahren intensiver Therapie, scheint niemand der Beiden zu ahnen, was es mit den Gedächtnislücken und den blutrünstigen Albträumen auf sich hat. Zum einen, weil Dylan sich vehement weigert sämtliche Details seiner Vergangenheit zu offenbaren, die einen besseren Überblick seiner mentalen Situation verschaffen könnten, und zum anderen, weil es nicht immer er ist, der in diesem Sessel sitzt und über seine Probleme spricht..
TBCANMERKUNG: Dieser Charakter leidet unter einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung (mit anderen Worten, er besitzt mehrere (derzeit 2) Persönlichkeiten). Seine zweite Persönlichkeit, die sich selbst
Seth nennt, begeht fürchterliche Taten wie Mord, Folter o.ä., von denen sein sogenannter "Host" derzeit nichts weiß. Albträume stellen sich später teilweise als Erinnerungen heraus.
Dieser Teil ist lediglich eine Notiz für die Admins und soll bitte im Nachhinein entfernt werden. Danke!