Basic DataGesellschaftsschicht
Unterschicht {frühere Oberschicht, geboren in der Unterschicht}
Schreibstil
[ ] 1. Person • [X] 3.Person • [ ] anpassbar
Bevorzugte Playaktivität
[ ] GB • [x] Privatchat • [x] Playszenen
Postingfrequenz
[ ] Täglich • [ ] Wöchentlich
[x] Halbmonatlich • [ ] Monatlich
My BackgroundIch wünschte, dass ich euch eine traumhafte Geschichte eines kleinen Jungen erzählen könnte, welche mit den liebenden Eltern begann, welche ein Funkeln in den Augen verzeichneten, sobald sie das dunkle Haar und die strahlend braunen Augen ihres Kindes, aber beginnt meine Geschichte im gegenteiligen Feld der Welt. Meine Geburt war nicht zauberhaft oder wunderschön, sondern war sie dreckig und ungewollt. Meine Mutter war eine einstige Erbin, welche es sich mit den eigenen Eltern verscherzt hatte als sie beschloss mich zur Welt zu bringen, einen Bastard, der weder in Glauben noch Status zu passen schien. Man konnte also sagen, dass ich der Grund allen Übels war, welches die nächsten Jahre auf uns zukommen sollte und der Grund, dass ich im Dreck geboren wurde. Es war Winter als meine Mutter mich in der kleinen und eiskalten Wohnung zur Welt brachte, weswegen es sicherlich ein Wunder galt, dass ich überlebte und mir nicht einmal einen Husten zugezogen hatte, sondern ruhig und gewickelt in eine alte Decke im Arm meiner Mutter lag. Merkt euch das Wort ruhig, denn ist dies ein weiterer Kontrast, welchen ihr in meiner Geschichte entdecken werdet, wenn ihr nur aufmerksam genug zuhört. Aber kommen wir wieder zum Wesentlichen. Die ersten Jahre waren ruhig, beinhalteten sie noch nichts der schlimmen Taten, die sich bald schon durch mein Leben ziehen würden, aber schon jetzt kämpften meine Mutter und ich mit den Unannehmlichkeiten der Unterschicht, welche vor allem an zu wenig Essen, einer kalten Wohnung, kaltem Wasser und kaputten Möbeln bestand, aber nicht nur das quälte unsere kleine Familie. Das sowieso schon knappe Geld begann meine Mutter zunehmend herauszuschmeißen und wofür? Drogen, denn anders konnte sie mich nicht ertragen, wie ich einige Jahre später erfuhr. Sie hatte mich bekommen, jedoch weniger aus einem Wunsch heraus, sondern aus einem Gefühl der Pflicht und vermutlich hatte die kleine Flamme in ihrem Herzen dafür gesorgt, dass sie mich nicht direkt weggab, so wie man es vermuten würde, sondern bei sich behielt. Die Drogen jedoch sollten uns in das nächste Loch hineinschmeißen, denn lernte sie durch jene einen Dealer kennen, der nur wenige Monate später bereits meinem Stiefvater mimte, aber ebenso einen Spielgefährten mit sich brachte. Ein Junge im gleichen Alter hatten seine Lenden vier Jahre zuvor gezeugt und war er durch das Verschwinden der Kindsmutter auf der Nervensäge sitzen geblieben. Generell schien dem stinkenden Mann alles zu stören, was Kinder taten, verabscheute er Lautstärke, das Lachen war ihm zu schrill und waren wir nur gut, um ihm immer wieder neues Bier aus dem Kühlschrank zu bringen. Meine Kindheit bestand also weniger aus frohem Toben und mehr ruhigem Verhalten, welches mit Strafen erzwungen wurden. Zu unserem Unheil heiratete meine Mutter den Mann kurz vor meiner Einschulung, sodass nicht nur dieser Nichtsnutz, sondern auch sein Sohn nun zur Familie gehörte. Zweiteres war mein eigener Segen, denn war er in den Jahren ohnehin zu meinem Bruder und Leidensgenossen geworden, aber sein Vater war meiner persönlichen Hölle. Vor der Schule bestanden die Züchtigungen noch aus Geschrei, Verbote und Drohungen, welche jedoch immer mehr ihren Weg in die Realität fanden. Schon als Grundschulkind war ich mit kleinen blauen Flecken am Rücken überseht, da wo sie niemand sah und mein zurückhaltendes Verhalten machte mich schnell zum Außenseiter. Es dauerte zwei Schuljahre, bis ich mich in die Klasse integriert hatte und aufzuwachen schien, endlich Kind zu werden schien, aber mein zu Hause dafür zu meiden begann. Zu mindestens so weit, wie es mir in dem Alter möglich war. Meine Mutter und meinen Stiefvater interessierte es reichlich wenig, wann ich nach Hause kam oder ob ich die Nacht bei einem Freund verbrachte, welches nicht nur bei meinen Lehrern, sondern auch bei anderen Eltern für ein Kopfschütteln sorgte. Unternahm jemand etwas? Nein, sie waren immerhin nicht dafür zuständig, dass es einem fremden Kind gut ginge. So vergingen Jahre, die mich mehr und mehr zu prägen schienen und war es wohl kaum verwunderlich, dass ich bereits Anfang der Pubertät jenes Verhalten von zu Hause zu kopieren begann. Immer wieder wurde meine Mutter in das Zimmer des Rektors gerufen, denn hatte ich mich mal wieder mit jemanden angelegt und so oft, wie ich gewann, so oft verlor ich ebenfalls. Egal, wie die Auseinandersetzung jedoch endete, gerne gesehen wurde es so oder so nicht, weswegen noch vor dem Wechsel auf die High-School der erste Schulverweis erfolgte. Eine Zeit, die der Hölle glich, denn war ich nun gefangen im zu Hause und so sehr man hoffte, dass ich aus jener Erfahrung lernen würde, so sehr schob ich es bei Seite und fing wieder von vorne an, als wäre ich zu dumm, um etwas zu lernen. Auch auf der High-School veränderte sich mein Verhalten nicht, war ich zu Hause einst still gewesen, fiel ich nun immer mehr auf. Oftmals eckte ich mit meiner Art an, aber hatte ich genauso viele Freunde, wie Feinde um mich, welche mir stets den Rücken stärkten. Sicherlich waren es nicht der richtige Kreis, aber sie waren der Kreis, welcher mich auffing als es zu Hause eskalierte. Wer dachte, dass es kaum noch schlimmer kommen könnte, sollte den nächsten Teil aufmerksam lesen. Ich war sechzehn gewesen als ich früher von der Schule nach Hause kam und bereits auf der Straße von dem Streit zwischen meiner Mutter und meinem Stiefvater mitbekam, welcher über nichts Geringeres handelte als die Tatsache, dass meine Mutter nicht mehr länger als Hure hinhalten wollte, wenn das Einkommen der Drogen mal wieder zu knapp wurde und wie immer eskalierte es. Diesmal jedoch war etwas anders, denn während des alkoholkranken Mannes sonst erst gegen Nachmittag aufwachte, war er diesmal bereits vollkommen betrunken, weswegen ich beschloss nicht ins Haus zu marschieren, wie ich es sonst getan hätte. Dass dies vielleicht die beste und gleichzeitig schlimmste Entscheidung sein würde, konnte ich nicht ahnen, als ich einen lauten Knall hörte und durch das Fenster lugte. Völlig außer sich hatte mein Stiefvater einen der Wohnzimmerschränke umgekippt und schlug nun mit einem abgebrochenen Holzstück auf meine Mutter ein. Aus Angst jedoch versuchte ich nicht einmal sie zu beschützen, sondern sah hilflos dabei zu, wie er sie zu Tode prügelte. Diese Angst war es auch, die mich nicht zur Polizei gehen ließ, sondern flüchtete ich mich die kommenden Monate in die kleinen Pillen, die meine Mutter bereits nahm. Endlich verstand ich sie, die Wirkung, die Ruhe, welche sie brachten, und kam es immer häufiger vor, dass ich bereits zugedröhnt im Unterricht saß. Meinen Lehrern fiel es jedoch kaum auf, denn war ich weder leiser noch lauter als sonst, meine Noten jedoch gingen mit jedem Monat mehr hinunter. Ich war nie ein Spitzenschüler gewesen, aber auch noch nie war ich so dumm mein Leben auf einer solchen Art und Weise zu ruinieren, nur um den Dämonen der Erinnerung zu entkommen. Man konnte die Schuld nun auf meinen Stiefvater und meine Mutter schieben, aber war ich es, der den gleichen Fehler tat und ihn mit jedem Mal genoss. Dies ging so weit, dass ich an einem Abend beschloss mir nicht nur die Pillen einzuschmeißen, sondern ebenso ein Laden zu überfallen, um an den nötigen Alkohol zu kommen, der mir den Rest geben sollte. Dumm nur, dass ich erwischt wurde und wenige Stunden später auf der Polizeiwache saß, wo mich mein Sorgeberechtigter abholen sollte. Natürlich kam der Vollidiot volltrunken an und konnte man gleich die Parallelen erkennen, die ich mir niemals gewünscht hatte. Aber auch er machte an diesem Abend einen Fehler, als er mich vor den Polizisten zurechtweisen wollte, und zwar auf seine übliche Art: Mit der Faust. Währen dich mit Sozialstunden und Bewährung davonkam, wurde mein Stiefvater für zwei Jahre hinter Gittern gesperrt. Nun denkt ihr sicherlich, dass ich im System landen würde, aber war meine Mutter intelligent genug gewesen, um meinen leiblichen Vater beim Amt zu vermerken für den Fall, dass etwas passieren würde und war dies wohl meine Rettung. Zu mindestens im entferntesten Sinne, denn meine Meinung war eine gänzlich andere. Bereits ein Tag später, stand also ein jugendlicher Straftäter, welcher keinerlei Manieren besaß mit zwei Polizisten an der Seite vor dem Haus eines Viscounts und erfolgreichen Geschäftsmannes: Edward Maguire. Man kann sich sicherlich vorstellen, dass der Mann nicht allzu begeistert von meinem Auftauchen war und doch nahm er mich überraschenderweise auf. Er war meine Eintrittskarte in ein besseres Leben, dass ich mir weder erträumt hätte noch es forderte, denn kamen mit jenem auch andere Verantwortungen und Bedienungen hinzu, welche ich erfüllen sollte. Keine Polizei, ich musste mich am Riemen reißen, meine Noten mussten besser werden damit ich studieren konnte, die Manieren mussten sich um 200% verbessern und ich musste meine Ausstrahlung anpassen. Keine negative Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, die dem Namen Maguire schaden würde. Auflagen, die mir so gar nicht passten, denn bedeutete es zu einem großen Teil mein altes Leben hinter mir zu lassen, das, was mich ausmachte und so sehr geprägt hatte. Immer wieder gerieten wir allein deswegen am Anfang aneinander, aber trugen seine Regeln kleine Früchte. Meine Noten hoben sich an, mein Verhalten wurde zu mindestens nach außen besser, wenn ich auch nicht all meine Muster ablegte, aber wenigsten die Wutausbrüche wurden sichtlich weniger. Das, was ich gesehen habe, sorgte jedoch noch immer dafür, dass ich mich ohne das Wissen meines leiblichen Vaters zudröhnte, mich manchmal sogar an seinem Alkohol bediente, wenn er in England war. Meine High-School schloss ich im Mittelfeld ab und konnte Edward sogar dazu überreden nicht direkt ins Studium einzusteigen, sondern mir erst einmal eine Auszeit zu geben, um mich an all das noch besser zu gewöhnen. Wieso er mich genau dieses durchgehen ließ, wo ich doch so offensichtlich keine Lust auf die Universität hatte, wusste ich nicht, aber war dies zwei Jahre später auch nicht mehr wichtig, denn musste ich erneut eine Entscheidung fällen. Im zugedröhnten Zustand hatte ich sein Auto noch beim Ausparken aus der Garage gegen dessen Tor gesetzt und war klar, dass ich endlich mein Leben in den Griff bekommen sollte. Entweder würde ich das im Schoße der Familie oder aber auf eigenen Beinen. Wieso ich mich dazu entschloss der Anforderung des Studiums nachzugehen, wusste ich nicht, aber ich tat es und trat bereits im ersten Jahr meines Studiums für Informatik der Studentenverbindung Pi Kappa Alpha bei, welche die Partylust meiner Selbst ebenso verkörperte. Dass im Verbindungshaus ebenso wenig gelernt wurde, wie ich wollte und ich schlussendlich ebenso dort lebte, machte das Studium deutlich erträglicher und mein Vater beruhigte es zunächst, dass ich nicht rausflieg, nicht zur unteren Hälfte gehörte und mich einbrachte, sogar zum Besseren wandte.
Wovon der älteste Maguire jedoch ganz und gar nicht begeistert war, war meine Entscheidung im Namen der Liebe, denn musste ich mich bereits nach wenigen Monaten ausgerechnet in den Sohn eines potenziellen Geschäftspartners verlieben. Dass ich mit meinem Vater nie über eine Beziehung oder gar meine Neigung gesprochen hatte, fiel ihm erst jetzt auf und der alteingesessene Mann war von der Offenbarung und dem damit verbundenen Outing, welches mir nie große Sorgen bereitet hatte, alles andere als begeistert, sodass es nur wenige Stunden dauert bis nicht nur mein Handy, sondern auch sämtlicher Zugang zu jeglichen Netzwerken vollkommen lahmgelegt wurden. Edward und das Oberhaupt der Bouchards hatten beschlossen, dass es für alle besser wäre, wenn die Beziehung genauso schnell ihr Ende finden würde, wie sie angefangen hatte, sodass mir jeglicher Kontakt mit sofortiger Wirkung untersagt wurde. Und Eden schien es ähnlich zu gehen, wenn nicht sogar noch schlimmer, immerhin durfte ich in meiner Heimatstadt bleiben. Die Liebe jedoch fand nicht mehr ihren Weg durch das Chaos und den Verboten unserer Väter, sodass ich nach wenigen Wochen begann zu resignieren. Mein Schutzmechanismus wurde nach den Monaten wieder aktiv und wäre es einfach in eine Gleichgültigkeit abzurutschen als in den Schmerz, der mit jedem Tag mehr wurde. Zur Freude meines Vaters bedeutete das auch, dass ich aufhörte zu rebellieren, sogar begann mich mehr und mehr in die Firma einzubringen, um nicht auch noch das Dach über dem Kopf zu verlieren. Das Gefühl, dass mir jedoch etwas fehlte blieb auch dann noch da und an einem Abend, nachdem ich mit meinem Bruder gesprochen hatte, entschloss ich mich dazu meine Sachen zu packen und Eden nachzufahren. Vielleicht hatte ich das Glück ihm all das erklären zu können, was Edward getan hatte, um mich fernzuhalten oder er würde mich weg schicken, weil nichts mehr von dem Gefühl da war, was ich einst dachte in seinen Augen zu sehen. „Wenn du in der Zukunft glücklich sein willst, dann solltest du anfangen den Menschen, die dir etwas bedeuten deine Gedanken zu offenbaren. So wie du es gerade tust.“ Mit den Worten meines Bruders im Ohr stand ich nach zwei Tagen vor der Tür seiner Großeltern, nur um zu erfahren, dass sich der jüngste Bouchard bereits auf den Weg zum Flughafen befand. Ein Flug nach Sydney, immer wieder redete ich mir den Ortsnamen ein, der so bekannt war, wie die größten Städte Amerikas und fuhr in viel zu schnellem Tempo, in der Hoffnung ihn, wie in einem schlechten Liebesfilm, aufhalten zu können zum Flughafen. Das Boarding jedoch hatte bereits begonnen und nur durch das Geld meines Vaters war es mir vergönnt überhaupt noch einen Platz in dem Flieger zu ergattern.
Wenige Stunden später wachte ich inmitten von Sand mit einem dröhnenden Kopf auf, zunächst eher abseits gelegen, verschaffte ich mir schnell einen Überblick und entdeckte etwa zweihundert Meter neben mir die Person, wegen der ich überhaupt hier war. Statt ihn jedoch allein vorzutreffen oder lediglich mit den anderen verwirrten Personen, konnte man überdeutlich erkennen, dass sich eine junge Frau um ihn kümmert, die nicht nur eine bloße Freundin zu sein schien. Woher ich es wusste? Ich tat es nicht, aber ihr Blick war wie jener, den ich bei Eden beobachtete, wenn er mich angesehen hatte und schien er keine Anstalten zu machen etwas daran zu ändern. Wieso erfuhr ich später, denn kaum hatten wir das Dorf betreten und ich den ersten Versuch gestartet mit meinem Ex-Freund zu reden, sah ich, wie sie händchenhaltend durch die Gegend schlenderten. Einige Stunden später wollte ich dennoch einen Versuch wagen ihm wenigstens eine Entschuldigung zukommen zu lassen, aber bereits nach dem ersten Wort sprudelten die Worte aus dem Mund meines Gegenübers, welche das Gespräch ein für alle Mal beendeten. Und ich kam seiner Bitte nach und hielt mich für die nächsten Monate fern. Ich wollte seinem Glück mit ihr nicht im Weg stehen oder ihn erneut mit in mein Chaos namens Leben ziehen. Und doch kam ich nicht von ihm weg, sodass ich nur wenige Tage nachdem ich hörte, dass er mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte, erneut einen Versuch startete. Ich wollte mich wenigstens entschuldigen können, auch, wenn mein Herz nach mehr verlangte.
Es hatte sechs Monate gedauert, bis mich Eden wieder beachtete und es in einem impulsiven Gespräch zu einer anfänglichen Versöhnung kam. Mein Ex-Freund willigte ein sich am Abend mit mir in der kleinen Hütte meines Zimmers zu treffen und das Gespräch in ruhigerer Form fortzuführen. Wie schon nach unserem ersten Kuss dauerte es nicht lange bis uns die Gefühle erneut übermannten und das Gespräch ruhiger, liebevoller wurde. Es war verwunderlich, dass das Leben mir in diesem Bereich etwas Glück gab und ich den Anderen bereits am Abend wieder meinen festen Freund nennen konnte. Während der Zeit auf der Insel haben wir viel miteinander gesprochen, was unsere Beziehung vertieft hatte, und eine neue Ebene hinzukam. Jedoch habe ich ebenso gemerkt, dass mir die Oberschicht noch immer so fremd war und das niedere Leben mit wenigen Besitztümern viel besser lag. Entgegen vielen anderen hatte ich mich schnell an die Umstände gewöhnt, denn waren sie gar nicht so viel anders als mein altes Leben: Stets auf Gefahren bedacht, kein warmes Wasser und wenig bis keinen Strom. Für mich stand fest, egal, wo ich landen würde, ich würde nie wieder zurück zur Oberschicht wollen. Dass unser Aufenthalt jedoch nicht mehr allzu lange anhalten würde, ahnte ich zu keinem Zeitpunkt und umso überraschter war ich als man uns plötzlich, nach Ausbruch eines Virus‘, von der Insel rettete. Zufall? Ich war skeptisch, denn der Zeitpunkt hätte nicht perfekter sein können und an so viel Glück hatte ich noch nie geglaubt. Eigentlich hätte ich froh sein sollen, aber die Isolation in Sydney brachte ein ungeahntes Problem mit sich. Während ich bereit war ans andere Ende der Welt zu ziehen, nur weit weg von jeglicher Familie, die Eden und ich besaßen, hatte Eden andere Pläne gehabt. Dadurch, dass er das erste Mal Akzeptanz erfuhr und Freunde gefunden hatte, wollte er zurück nach Houghton. Die anfängliche gesittete Diskussion endete schlussendlich in einem großen Streit und brauchte ich fast eine Woche, um mich wieder zu beruhigen. Während Eden versuchte, diesmal auf mich zuzugehen, blieb ich stur und war ungeahnt verletzt darüber, dass sich unsere Pläne so unterschiedlich gestaltet hatten. Doch während der Distanz wurde mir erneut bewusst, dass ich es kaum aushielt, ohne ihn zu sein, sodass ich schlussendlich einwilligte mit noch Houghton zu kommen.
Zurück in einer scheinbar normalen Stadt machte sich bereits in den ersten zwei Tagen bemerkbar, dass ich meine Probleme mit genau jenem hatte. Ich hatte mich derart an die erneute Armut und Einfachheit gewöhnt, dass mich bereits die Auswahl des Frühstückes überforderte, ebenso, wie die Tatsache, dass ich erneut Geld brauchte, um zu überleben. Auch, wenn mein Vater mein Konto scheinbar nie gesperrt hatte, was ich nur dadurch erfuhr, dass ich mir in Sydney wenigstens die Basis eines Überlebens erkaufen konnte, weigerte ich mich von nun an auch nur einen Zent des Vermögens anzurühren. Wie ich in Houghton überleben würde? Ich wusste es nicht, aber es war nicht das erste Mal, dass ich am Boden war, nur würden diesmal mehr Herausforderungen auf mich warten als das Geld.