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My BackgroundIn der kleinen Stadt Kolomna, wo die schmalen Gassen von jahrhundertealten Gebäuden gesäumt waren und der Klang der Kirchenglocken über den Marktplatz hallte, lebte ein Mädchen namens Polina. Mit nur vierzehn Jahren träumte sie von einer unbeschwerten Jugend, von Freundschaften und ersten Lieben, doch das Schicksal hatte andere Pläne für sie. Als sie schwanger wurde, war ihre Welt aus den Fugen geraten. Der Vater des Kindes war ein Austauschschüler, ein ausländischer Junge, der nur für kurze Zeit in Kolomna war. Die Leidenschaft ihrer flüchtigen Romanze hatte in einem Augenblick der Unbesonnenheit ihren Lauf genommen, und nun trug Polina die bittere Realität in sich während, der Junge zurück in sein Heimatland kehrte.
Die Nachricht von ihrer Schwangerschaft erreichte bald auch ihrer Eltern, Irina und Artem. Sie waren ein angesehenes Paar, dessen Ruf in der Gemeinschaft makellos war. Irina, eine warmherzige Frau mit einem scharfen Verstand, war stets bemüht, ihre Familie zusammenzuhalten. Artem hingegen war ein stolzer Mann, der sich seiner Rolle als Beschützer und Versorger bewusst war. Der Gedanke, dass ihre Tochter eine Schande über die Familie bringen könnte, war für ihn unerträglich. Die Angst vor den Blicken der Nachbarn, vor den flüsternden Stimmen, die hinter ihrem Rücken über sie sprechen würden, fraß an ihm. In einer verzweifelten Entscheidung, um Polina zu schützen, beschlossen Irina und Artem, das kleine Mädchen, das sie Sasha nannten, als ihr eigenes auszugeben. Sie hofften, dass diese Lüge die Schande von ihrer Familie abwenden könnte. Aber dennoch sprachen die Menschen, glauben die Lüge nicht.
In der kleinen Stadt Kolomna war der gesellschaftliche Druck stark, und der Ruf einer Familie war von größter Bedeutung. In einer Gemeinschaft, in der Traditionen und Werte hochgehalten wurden, war die Vorstellung, dass eine junge Frau vor der Ehe schwanger wurde, eine schwere Schande. Polinas Schwangerschaft mit nur vierzehn Jahren war nicht nur ein persönliches Unglück, sie stellte eine Bedrohung für den guten Ruf ihrer gesamten Familie dar.
Für Artem war Polinas Schwangerschaft ein tiefgreifender Verrat. Er hatte immer gehofft, dass seine Tochter eine respektable Zukunft vor sich hatte, dass sie eine gute Ausbildung erhalten und eines Tages heiraten würde. Stattdessen war sie in einen Skandal verwickelt, der die Familie in Misskredit bringen konnte. In seinen Augen war Polina nicht nur eine enttäuschte Tochter. sie war auch eine Quelle der Schande, die ihn in der Gemeinde bloßstellte. Artem kämpfte mit seiner Wut und seinem Zorn, die oft in Kälte und Distanz gegenüber Polina umschlugen. Er fühlte sich machtlos, als er die Blicke der Nachbarn spürte, die mitleidig aber auch verurteilend waren. Diese Blicke schienen ihn zu verfolgen, wohin er auch ging. Er stellte sich oft vor, dass die Menschen in der Stadt über ihn sprachen, und die Schande, die er fühlte, fraß an ihm. Er konnte nicht mit der Tatsache umgehen, dass seine Tochter den Namen der Familie beschmutzte.
Irina war zwischen ihrer Liebe zu ihrer Tochter und dem Bedürfnis, den Familienruf zu schützen, hin- und hergerissen. Sie fühlte den Druck der Gemeinschaft und die Erwartungen, die an sie als Mutter gestellt wurden. In ihrem Herzen hatte sie Polina immer als ihr kleines Mädchen gesehen, das einmal große Träume hatte. Doch jetzt sah sie sich mit der Realität konfrontiert, dass ihre Tochter eine Entscheidung getroffen hatte, die die ganze Familie in den Abgrund ziehen könnte. Irina versuchte, ihre Emotionen zu verarbeiten, während sie Sasha an sah. Sie hatte das Gefühl, dass sie die Unschuld ihrer Enkelin schützen musste, während sie gleichzeitig die Schande, die Polina über die Familie gebracht hatte, abwenden wollte. Die ständige Angst, dass die Wahrheit ans Licht kommen könnte, ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Diese innere Zerrissenheit führte zu schlaflosen Nächten und einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit.
In der russischen Gesellschaft, besonders in kleineren Städten, sind Tradition und Familienehre von zentraler Bedeutung. Die Menschen legen großen Wert auf den Ruf ihrer Familien, und gesellschaftliche Normen sind tief verwurzelt. Eine Schwangerschaft außerhalb der Ehe wird oft als moralischer Fehler betrachtet, der nicht nur das Individuum, sondern auch die Familie und deren Ansehen betrifft. Die Angst vor Verurteilung und sozialer Isolation ist für viele Menschen in dieser Umgebung real. Sie wissen, dass ein Skandal nicht nur persönliche Konsequenzen haben kann, sondern auch Auswirkungen auf die gesamte Familie, einschließlich zukünftiger Beziehungen und beruflicher Möglichkeiten. Die Überzeugung, dass das Wohl der Familie über das individuelle Glück gestellt werden sollte, ist stark und prägt das Handeln und die Denkweise der Menschen.
Um die falsche Identität von Sasha zu sichern und seiner Familie die Flucht in die U.S.A als amerikanische Staatsbürger zu sichern, wandte sich Artem an Nicolai, den gefürchteten Boss der Bratva. Nicolai war bekannt für seine skrupellosen Geschäfte, und Artem wusste, dass er einen hohen Preis zahlen würde. Er bat Nicolai um Hilfe, um eine gefälschte Geburtsurkunde für Sasha zu beschaffen und Papiere für sich und seine Frau. Nicolai, der die Notlage von Artem erkannte, stimmte zu, verlangte jedoch, etwas im Gegenzug!
Der Handel zwischen Artem und Nicolai bringt eine tiefgreifende Tragik mit sich, besonders in Bezug auf die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Nachdem er den Deal mit Nicolai eingegangen ist, wird ihm klar, dass er nicht nur seine moralischen Prinzipien verrät, sondern auch seine Tochter auf eine unvorstellbare Weise verstößt. Nicolai, der die Kontrolle über Polina für sich beansprucht, verlangt von Artem, dass er sich von ihr distanziert. Dies ist nicht nur Teil des Deals, sondern auch eine Machtdemonstration von Nicolai, der sicherstellen möchte, dass Artem keinerlei emotionale Bindungen hat, die seine Loyalität gefährden könnten. Für Artem wird dies zu einem schmerzlichen Befehl, der ihn innerlich zerreißt.
Er sieht sich gezwungen, Polina zu ignorieren und sie aus seinem Leben auszuschließen – eine Entscheidung, die ihm das Herz bricht. Die Scham, die er für sie empfindet, und die Angst vor dem Urteil der Gesellschaft haben ihn bereits emotional distanziert, aber Nicolais Forderung zwingt ihn nun, auch physisch und psychisch von seiner Tochter abzulassen. Polinas Unsicherheit und Verzweiflung wird ihm bewusst, doch er fühlt sich machtlos, ihr zu helfen. Jedes Mal, wenn Artem an Polina denkt, wird ihm die Tragweite seiner Entscheidung klar. Er hat nicht nur die Chance auf eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung aufgegeben, sondern auch die Verantwortung für ihr Wohl. In seinem Streben, die Schande von seiner Familie abzuwenden, hat er letztlich das Gegenteil erreicht: Er hat Polina in eine noch auswegslosere Lage gebracht und sich selbst in die Fänge der Bratva verstrickt. Die Verzweiflung, die Polina empfinden muss, bleibt Artem nicht verborgen, doch er ist gefangen in einem Netz aus Angst und Schuld. Dieser innere Konflikt zwischen seinen Pflichten als Vater und den Anforderungen Nicolais führt zu einem emotionalen Zerfall, der ihn nicht nur von Polina, sondern auch von seiner eigenen Menschlichkeit entfremdet. Während die Familie in die USA reist, bleibt Polina allein zurück, und Artem wird klar, dass er seine Tochter für immer verloren hat – ein Preis, den er nicht wirklich bereit war zu zahlen, und der ihm nun wie ein schwerer Stein auf der Seele lastet.
Sasha wuchs in einem wohlhabenden Viertel von Seattle auf, umgeben von einer Welt des Glamour und des Erfolgs. Sie lebte mit Artem und Irina, die sie als ihre Eltern betrachtete. Von klein auf wurde sie in eine Realität hineingeboren, die von strengen Regeln und hohen Erwartungen geprägt war. Artem war ein autoritärer Vater, der großen Wert auf Disziplin legte. Er stellte klare Anforderungen an Sasha und förderte in ihr ein Bild der perfekten Tochter. Seine Erziehung war hart, und er war oft unnachgiebig. Jede Form von Ungehorsam wurde sofort bestraft, und Sasha lernte schnell, dass es besser war, ihre eigenen Wünsche und Fragen für sich zu behalten. Artem war fest entschlossen, dass Sasha nicht den gleichen Weg wie Polina einschlagen sollte – der Weg, der Schande und Ausgrenzung gebracht hatte. Nicolai, der Boss der Bratva, hatte Artem unmissverständlich klargemacht, dass Sasha eines Tages einen Mann heiraten würde, den er auswählte, um die Bindung zwischen ihm und der Bratva zu festigen. Diese Vorstellung war für Artem nicht nur eine Frage der Kontrolle, sondern auch eine Möglichkeit, seine eigene Position innerhalb der kriminellen Organisation zu sichern.
Irina hingegen war eine liebevolle und fürsorgliche Mutter, die sich ganz in ihrer Rolle verlor. Sie war stolz darauf, Sasha eine gute Erziehung und die besten Möglichkeiten zu bieten. Irina sah in ihrer Tochter nicht nur ein Kind, sondern auch eine Art von Hoffnung und eine Möglichkeit, die Fehler der Vergangenheit wettzumachen. Sie investierte viel Zeit in Sashas Modelkarriere, sorgte dafür, dass sie in den besten Schulen war und die besten Kontakte knüpfte. Irina wollte, dass Sasha all die Dinge erleben konnte, die ihr selbst verwehrt geblieben waren. Sie träumte davon, dass ihre Tochter eines Tages in der Lage sein würde, eine liebevolle Ehefrau zu werden, die in der Gesellschaft respektiert wird.
Sasha wuchs in einer Welt auf, in der die Erwartungen an Frauen und die gesellschaftlichen Normen eine große Rolle spielten. Irina hatte selbst erlebt, wie gefährlich es sein konnte, sich in die falsche Beziehung zu stürzen, und sie war entschlossen, das Gleiche für ihre Tochter zu verhindern. Die Schatten der Vergangenheit, insbesondere die von Polina, der Tochter, die ihren Ruf und ihr Leben in der Gesellschaft ruiniert hatte, schwebten stets über ihnen. Auch wenn Sasha niemals etwas über Polina erfahren hatte. Ihre Eltern taten so als wenn es ihre erste Tochter nie gegeben hatte.
Als Sasha älter wurde und ihre Modelkarriere begann, war Irina stets bemüht, ihre Tochter vor den Gefahren der Welt zu schützen. Sie hatte Angst, dass Sasha sich in eine Beziehung verwickeln könnte, die sie von ihrem Weg abbringen würde. Diese Sorge wurde noch verstärkt, als sie Leo kennenlernte. Irina sah in ihm die gleichen unberechenbaren Züge, die sie in Polinas früheren Beziehungen wahrgenommen hatte. Der Gedanke, dass ihre Tochter in eine ähnliche Situation geraten könnte, erfüllte sie mit Angst. Deshalb ergriff Irina Maßnahmen, um den Kontakt von Sasha zu Männern zu minimieren. Sie wollte nicht, dass Sasha leichtfertig mit ihren Gefühlen umging oder sich in eine Beziehung stürzte, die sie nicht kontrollieren konnte. Irina stellte sicher, dass sie bei den meisten ihrer Modeljobs immer in Begleitung war oder dass sie mit anderen Frauen arbeitete, um zu verhindern, dass Sasha in unsichere Situationen geriet, die sie nicht kontrollieren konnte.
Für Sasha war dies eine ständige Belastung. Sie fühlte sich oft wie ein Vogel im Käfig, der seine Flügel nicht ausbreiten konnte. Die strengen Regeln ihrer Mutter, die dazu dienten, sie zu schützen, schränkten ihre Freiheit ein. Während andere Mädchen in ihrem Alter sich mit Freunden trafen und erste romantische Erfahrungen sammelten, war Sasha in ihrer Welt der Mode und des Glamours isoliert. Irina wollte, dass ihre Tochter die besten Chancen im Leben hatte, aber sie konnte nicht sehen, dass diese übermäßige Kontrolle auch zu einem Gefühl der Entfremdung führte.
Sasha begann, sich heimlich mit anderen Models zu treffen, und entdeckte eine aufregende, aber auch gefährliche Seite des Lebens. In diesen Momenten fühlte sie sich lebendig, fernab der strengen Regeln ihrer Mutter. Doch sie wusste, dass sie vorsichtig sein musste, um Irina nicht zu enttäuschen oder zu verletzen. Ihre Beziehung zu Männern war ein ständiges Tabuthema, das eine Kluft zwischen ihr, ihrem Vater und ihrer Mutter schuf. Und doch schaffte sie Möglichkeiten, um ab und an aus ihrem Käfig zu entfliehen.
Sasha war 17, als sie zum ersten Mal richtig verliebt war. Sie traf Leo, einen aufstrebenden Fotografen, während eines Modeevents. Leo war charmant, kreativ und hatte eine entspannte Art, die Sasha sofort anzog. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die strenge Regeln aufstellten, ließ Leo Sasha in ihrer Kreativität und ihrem Wesen blühen. Er bewunderte sie nicht nur für ihr Aussehen, sondern schätzte auch ihre Persönlichkeit und ihren Verstand.
Die Beziehung begann harmlos, mit Treffen in Cafés und Spaziergängen am Wasser. Leo zeigte Sasha die Stadt aus einer anderen Perspektive – abseits der schillernden Modewelt. Er führte sie in kleine Galerien ein, wo sie über Kunst diskutierten, und sie verbrachten Stunden damit, über ihre Träume und Hoffnungen zu sprechen. Diese Zeit war für Sasha wie ein Befreiungsschlag, denn Leo ließ sie sich lebendig fühlen. Doch die Beziehung war nicht ohne Herausforderungen. Sasha wusste, dass Artem ihre Verbindung zu Leo nicht akzeptieren würde, vor allem, weil er einen Mann für sie im Sinn hatte, der den Erwartungen der Familie entsprach. Sie musste ihre Treffen geheim halten, was die Beziehung aufregend, aber auch belastend machte. Oft fragte sie sich, ob die Liebe stark genug war, um all die Geheimnisse und den Druck zu überstehen.
Während Sasha sich in Leo verliebte, spürte sie gleichzeitig den zunehmenden Druck von Artem und Irina. Ihre Mutter stellte hohe Anforderungen an ihr Verhalten und ihre Karriere. Sie wollte, dass sie sich auf ihre Modelkarriere konzentrierte und sich darauf vorbereitete, eines Tages die Rolle einer Ehefrau zu übernehmen. Eine Ehefrau für einen Mann, der nicht Leo war. Sasha fühlte sich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite war da die Liebe zu Leo, die sie in eine Welt voller Möglichkeiten und Kreativität entführte. Auf der anderen Seite standen die strengen Erwartungen ihrer Familie, die sie nicht ignorieren konnte. Sie stellte fest, dass sie in der Öffentlichkeit die perfekte Tochter spielen musste, während sie in ihrem Herzen einen anderen Traum hegte.
Artem war fest entschlossen, dass Sasha nicht den gleichen Fehler machen würde wie Polina. Als er von ihrer Beziehung zu Leo erfuhr, war seine Reaktion heftig. Er sah in Leo eine Bedrohung, nicht nur für Sashas Zukunft, sondern auch für das fragile Gleichgewicht, das er mit seinem strengen Erziehungsstil aufrechterhalten wollte. Er stellte sich vor, wie Sasha sich in ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe stürzen könnte, und die Angst überkam ihn: Was, wenn sie schwanger wurde, wie Polina? Diese Vorstellung war für ihn unerträglich. Artem war überzeugt, dass jeder Schritt, den Sasha in Richtung Unabhängigkeit machte, ein Schritt in die falsche Richtung war. Er wollte nicht, dass sie sich austestete, neue Grenzen überschritt oder in eine Situation geriet, aus der es kein Zurück gab. Mit einer Mischung aus Wut und Besorgnis konfrontierte er Sasha. Er verbot ihr, Leo zu sehen. Für Artem war es unerlässlich, dass Sasha sich auf die Zukunft vorbereitete, die er für sie vorgesehen hatte.
Sasha war empört und verletzt. Sie konnte und wollte nicht verstehen, warum ihr Vater nicht akzeptieren konnte, dass sie Gefühle für Leo hatte. Für sie war Leo mehr als nur ein Junge; er war jemand, der sie verstand, der sie in ihrer Kreativität unterstützte und ihr das Gefühl gab, lebendig zu sein. Doch Artem ignorierte ihre Argumente und stellte klar, dass es für ihn keine Diskussion gab. Die Stränge der Kontrolle, die Artem über Sasha hatte, wurden immer straffer. Er schränkte ihre Freizeit ein, erlaubte ihr nur, sich mit bestimmten Freunden zu treffen, und hielt sie von Leo fern. Sasha fühlte sich gefangen, als würde sie ersticken. Der Druck, die perfekte Tochter zu sein und den Erwartungen ihres Vaters gerecht zu werden, wurde unerträglich.
Sie hasste ihre Eltern dafür, dass sie ihr die Beziehung zu Leo verboten. Und Leo? Der junge Mann war so eingeschüchtert von Artem das er zu keinem Shooting mehr kam, an dem auch Sasha teilnahm. Die frische junge Liebe zerbrach bevor sie richtig begonnen hatte. Sasha stürzte sich mehr in ihre Karriere und füllte schnell einige Werbeplakate in Seattle. Und dann kam der Durchbruch quasi über Nacht. Ein Designer aus Paris wurde auf die junge Frau aufmerksam. Es kostete sie alle Überredungskünste damit Artem sie gehen ließ. In Begleitung ihrer Mutter. Die Zeit in Paris gehört zu ihren größten Meilensteinen.
Mit 23 Jahren erlebte Sasha einen Wendepunkt in ihrem Leben, als die Nachricht sie erreichte, dass sie heiraten sollte und damit Paris verlassen musste – und das ausgerechnet den Neffen von Nicolai, Grigorij Krylov. Schon der Name ließ bei ihr Alarmglocken läuten. Von ihm hatte sie nur flüchtig gehört, und die Geschichten, die im Umlauf waren, waren alles andere als beruhigend. Grischa galt als kaltblütig, unberechenbar und ein wenig verrückt. Die Vorstellung, ihr Leben mit jemandem zu verbringen, der einen solchen Ruf hatte, erfüllte sie mit Angst und Unbehagen. Sasha hatte in den letzten Jahren hart an ihrer Modelkarriere gearbeitet. Sie hatte sich ihren Platz in der Branche erkämpft und war eine gefragte junge Frau. Die Idee, dass all ihre Träume und Ambitionen durch eine arrangierte Ehe mit einem Mann, der ihr fremd war, zunichtegemacht werden sollten, war für sie unerträglich. Doch die Erwartungen ihrer Familie und die drohende Macht von Nicolai waren erdrückend. Sie wusste, dass Widerstand kaum eine Option war; ihre Familie hatte eine lange Geschichte des Gehorsams und der Loyalität, und sie fühlte sich in diese Tradition gezwungen. Als die Hochzeit näher rückte, wurde Sasha immer unglücklicher. Sie konnte nicht umhin, sich vorzustellen, wie ihre Modelkarriere abrupt enden würde. Eine „perfekte Ehefrau“ hatte keine Zeit für Laufstege und Fotoshootings – ihre einzige Aufgabe war es, den Haushalt zu führen und den Erwartungen gerecht zu werden. Diese Vorstellung schnürte ihr die Kehle zu. Sie fühlte sich, als würde man sie wieder in einen Käfig sperren, und der Gedanke, Grischa als ihren Ehemann zu haben, verstärkte ihre Angst.
Grischa selbst war ein Mann, der nicht wechselhafter sein konnte. Manchmal war er charmant und aufmerksam, und in solchen Momenten konnte Sasha einen Funken Hoffnung verspüren, dass vielleicht alles nicht so schlimm werden würde. Doch an anderen Tagen verschwand er einfach, oft tagelang, ohne ein Wort zu sagen. Sasha fand sich in einem emotionalen Wirbelwind wieder, der sie an ihre Grenzen brachte. Wenn er nicht nach Hause kam, zog sie ins Gästezimmer. Es war eine Art stiller Protest, ein Versuch, ihren Unmut kundzutun und ihn zu reizen. Sie hoffte, dass er bemerkte, wie sehr sie sein Verhalten hasste. Grischa war ein Macho durch und durch, und Sasha musste lernen, mit diesem Verhalten umzugehen. Es war eine Herausforderung, die sie nicht erwartet hatte. Mit Hilfe von Ana, Grischa’s Cousine, begann sie, sich ein Stück weit gegen ihn aufzulehnen. Ana war eine lebhafte, selbstbewusste Frau, die Sasha ermutigte, ihre Stimme zu erheben. „Du musst ihm zeigen, dass du nicht einfach nur eine Puppe bist“, sagte Ana eines Abends, während sie zusammen in einem Café saßen. Diese Worte gaben Sasha einen neuen Antrieb. Sie begann, sich in Diskussionen zu behaupten, ihn herauszufordern, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Sie kannte ihre Grenzen, wurde von klein auf darauf getrimmt. Und doch genoss sie diese kleinen Machtspiele mit ihrem Mann, sie fand gefallen daran, ihn zurück zu reizen, wenn er sie mal wieder bis aufs Blut provoziert hatte. Sasha wollte nie so früh heiraten, doch man muss fairerweise sagen, das es sie härter hätte treffen können. Sie gewöhnte sich an Grischa und seine Eigenarten. Sie vermisste ihn sogar, wenn er nicht da war und verfluchte ihn, wenn er dann doch zu Hause war.
Und dann kam der Tag, der Tage. Sie wartete mit dem Essen auf ihren Mann als dieser mal wieder nicht auftauchte. Aus Rache sperrte sie den Kater in seinen Schrank, Katzenurin war nämlich echt widerlich. Am Abend bereute sie ihre Handlung aber schon wieder - zum Teil! Stanis, der oft mit Grischa unterwegs war, informierte sie darüber das man ihn festgenommen hatte. Sasha war entschlossen, Grischa zu zeigen, dass er den Bogen mal wieder deutlich überspannt hatte. Die Enttäuschung über seine impulsiven Entscheidungen, die ihn hinter Gitter gebracht hatten, war tief, und die Wut über seine Abwesenheit trieb sie an. Während er im Gefängnis saß, beschloss sie, ihre Modelkarriere wieder aufleben zu lassen – nicht nur aus einem Gefühl der Freiheit, sondern auch aus einem tiefen Wunsch, ihn zu ärgern und ihm zu zeigen, dass sie ohne ihn tun und lassen konnte was sie wollte! Die ersten Schritte zurück ins Modelbusiness waren ein Akt der Rebellion. Sasha begann, sich für provokante Aufträge zu bewerben, die sie früher als unangemessen erachtet hätte. Sie wählte Fotoshootings, die gewagt und auffällig waren, mit Outfits, die ihre Figur betonten und die Blicke auf sich zogen. Jedes Mal, wenn sie auf einem Laufsteg stand oder vor der Kamera posierte, stellte sie sich vor, wie Grischa auf die Bilder reagieren würde. Würde er sich ärgern? Wäre er stolz? Diese Gedanken waren sowohl ein Antrieb als auch eine Quelle des Vergnügens.
Gerade als sie anfing Spaß an der ganzen Sache zu entwickeln forderte man von ihr nach Houghton zu kommen, der Ort an dem ihr Mann im Gefängnis saß. Bis zu diesem Tag hatte sie sich geweigert ihn zu besuchen, viel zu sauer war sie über sein dämliches Verhalten sich erwischen zu lassen. Einzig Anastasia gegenüber erwähnte sie das sie ihn ein kleines bisschen vermisste.